Chronik Wohnungsbau-Verein Neukölln eG
Ein Blick zurück kann auch ein Blick in die Zukunft sein.
Im Jahr 2022 wird der Wohnungsbau-Verein 120 Jahre alt. Dieses beachtliche Jubiläum bietet Anlass, sich ausführlich mit der Geschichte und Zukunftsperspektiven der Genossenschaft zu beschäftigen.
Der ehemalige Beamten-Wohnungsbau-Verein wurde 1902 im schnell wachsenden Dorf Rixdorf, damals noch vor den Toren der Stadt Berlin gelegen, auf Initiative des Rixdorfer Lehrervereins gegründet. Als Vorbild diente der 1900 entstandene Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin, der jedoch zunächst die erhoffte Zusammenarbeit mit den sozialkritischen Lehrern ablehnte.
Aufgrund der für Beamtengenossenschaften reservierten staatlichen Fördermittel konnten in den folgenden 12 Jahren bis zum
1. Weltkrieg über 500 Wohnungen entstehen und es entwickelte sich ein reges Gemeinschaftsleben mit Wohlfahrtseinrichtungen wie Sterbekasse und Wirtschaftsausschuss, der Lebensmittel und Brennstoffe - von Kohlen über Kartoffeln bis zu den Zigarren - für die Mitglieder preisgünstig besorgte.
Die baugeschichtlich und wohnreformerisch interessantesten Wohnanlagen der Genossenschaft, wie z.B. der sogenannte Werrablock in Neukölln, entstanden jedoch in den 20er Jahren vornehmlich in der Zusammenarbeit mit den bekannten Reformarchitekten Mebes und Emmerich.
Heute zählt die eingetragene Genossenschaft mit über 5.700 Wohnungen zu den großen Berliner Genossenschaften.